15.02.2016
Smartphones stören beim Denken
Handys lenken z. B. beim Lernen auch dann ab, wenn sie auf dem Tisch liegen und nicht genutzt werden, so eine Studie.
Viele Smartphone-Nutzer können auch in Seminaren und Meetings nicht von ihrem Mobilgerät lassen. Doch die ständige Beschäftigung mit dem Handy stört die kognitive Leistungsfähigkeit – auch, wenn das Gerät gar nicht aktiv genutzt wird.
Das ergaben mehrere US-Studien aus 2015, wie die Onlinedienste aponet und Haufe berichten. Egal ob Klingelton oder leises Vibrieren: Bemerken Handynutzer einen Anruf oder Textnachrichten, stört das ihre Fähigkeit, sich auf eine Aufgabe zu konzentrieren, so Forscher um Cary Stothart in der Fachzeitschrift Journal of Experimental Psychology: Human Perception and Performance. Erhielten z. B. Studienteilnehmer, die eine Aufgabe bearbeiten sollten, währenddessen eine solche Benachrichtigung, stieg die Wahrscheinlichkeit für Fehler um das Dreifache an. Die Ablenkung sei mit dem Effekt vergleichbar, den es habe, wenn jemand sein Handy aktiv benutze, um eine Nachricht zu schreiben oder zu telefonieren, sagen die Forscher.
Die Kapazität für die Aufmerksamkeit ist begrenzt und muss zwischen verschiedenen Aufgaben aufgeteilt werden. Da reicht es für diesen Effekt schon aus, zu wissen, dass man gerade einen Anruf oder eine Nachricht verpasst hat. Obwohl von sehr kurzer Dauer, könne sie Gedanken wecken, die nichts mit der Aufgabe zu tun haben, mit z. B. für Autofahrer fatalen Folgen, so Stothart. Für sie ist es am sichersten, das Handy während der Fahrt auszumachen.
Smartphonenutzer sind aber häufig abhängig von ihren Geräten. Die Abhängigkeit geht bei einigen so weit, dass die Angst, nicht mobil erreichbar zu sein, fast krankhafte Züge annimmt. Dafür ist aus dem englischen Sprachraum schon ein eigener Begriff herübergeschwappt: die Nomophobie (abgeleitet von "No-Mobile-Phone-Phobia") berichtet der Onlinedienst Haufe. Um sich zu versichern, dass sie nach wie vor erreichbar sind, werfen viele Smartphone-Nutzer deshalb gerne in regelmäßigen Abständen einen Blick auf ihr Display. Laut einer Umfrage von Mind Store Marketing tut dies mehr als die Hälfte der 3.795 befragten Smartphone-Nutzer alle fünf bis zehn Minuten. Fast ebenso viele fühlen sich ohne ihr Mobiltelefon sogar nackt.
Der ständige Blick aufs Handy kann in Meetings oder Seminaren ablenken, vor allem, wenn er mehr Aufmerksamkeit auf sich zieht als die Lerninhalte.. Einer US-Studie zufolge, die in der Zeitschrift "Social Psychology" erschienen ist, sollten die Geräte gänzlich aus dem Blickfeld der Besitzer verbannt werden: da Smartphones auch dann die kognitive Leistung verringern, wenn sie nicht aktiv benutzt werden. Für Weiterbildung und Meeting empfiehlt sich deshalb, Smartphones aus dem Blickfeld zu verbannen oder/und sie bewusst zentral stumm abzulegen, so dass Teilnehmer/-innen in der Überwindung ihrer Abhängigkeit unterstützt werden.
Teilnehmer/-innen mit Smartphone schneiden schlechter ab, wie ein Forschungsteam um Bill Thornton von der University of Southern Maine feststellte. Sie baten Studenten zweier Kurse einer US-amerikanischen Universität eine Reihe von Aufgaben – wie zum Beispiel das Markieren bestimmter Zahlen in Zahlenreihen – unter Zeitdruck zu bearbeiten, um deren kognitive Fähigkeiten zu testen. In einem der beiden Kurse wurde den Studierenden zudem gebeten, ihre Mobiltelefone vor sich auf dem Tisch bereit zu legen.
Die Ergebnisse der Studie zeigten, dass die Studenten, die ein Mobiltelefon auf dem Tisch liegen hatten, bei schwierigen Aufgaben, die viel Aufmerksamkeit und kognitive Kapazität erforderten, schlechter abschnitten als ihre Kommilitonen, die ihr Mobiltelefon nicht in Sichtweite hatten. Bei leichten Aufgaben, die wenig Aufmerksamkeit und kognitive Kapazität erforderten, gab es hingegen keine Leistungsunterschiede zwischen den Studenten beider Kurse.
Fazit der Wissenschaftler: Bei kognitiv anspruchsvollen Aufgaben sollten die Nutzer ihr Mobiltelefon gemäß dem Sprichwort "aus den Augen, aus dem Sinn" lieber außer Sichtweite lassen.
PRAXIS meint:
Interessenvertretungen sollten sich um die Bedingungen bei Präsenz- und Intranet-Schulungen kümmern und ihre Mitbestimmungs-/Mitwirkungsrechte dazu nutzen, Ablenkung vom Lernstoff durch Smartphones zu vermeiden.
PRAXIS bietet zum Thema folgende interessante und erforderliche Seminare an:
Seminar: BR-Arbeit 5 – Grdl.: Aus-/Weiter-/Fortbildung, sonst. Beteiligungsrechte
Seminar: PR-Arbeit 5 – Grdl.: Aus-/Weiter-/Fortbildung, sonst. Beteiligungsrechte
Seminar: Arbeits-/Ges.-Schutz 1 – Einführung und gesetzliche Grundlagen
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