24.03.2017
Fortschritt durch Technik? Das Ende des Dieselmotors?.
Der Dieselskandal beim größten deutschen Automobilkonzern Volkswagen scheint der Auslöser zu sein zu einer grundlegenden Wende – hin zum Elektromobil. Was bedeutet das für die Arbeitnehmer?
Es war ein Skandal ohne Gleichen, der VW erschüttert hat: Jahrelang hat der Konzern Dieselautos mit einer Software so verändert, dass diese nur auf dem Prüfstand die Abgasgrenzwerte einhalten, auf der Straße aber erheblich mehr Schadstoffe ausstoßen.
Weltweit waren davon etwa elf Millionen Fahrzeuge betroffen. Die meisten davon fahren in Europa, darunter mehr als zwei Millionen in Deutschland. Dieser Skandal, der im Herbst 2015 in den USA ans Tageslicht kam, hat den Konzern bis in die Grundfesten erschüttert: Die Staatsanwaltschaft ermittelt in der Affäre seit Monaten gegen VW-Mitarbeiter, auch gegen den Vorstand. Die Aktienkurse gingen auf Talfahrt. Der Imageverlust ist gigantisch. Von einer existenzbedrohenden Krise spricht das Unternehmen in Wolfsburg, einem „Trümmerhaufen“, den sie abzutragen hätten - der daraus entstandene Schaden ist noch immer nicht vermessen, in jedem Fall aber geht er in die Milliarden. Auch die strafrechtlichen Konsequenzen sind längst noch nicht abzusehen, in Amerika so wenig wie hierzulande, die Staatsanwälte ermitteln weiterhin überall.
Nun hat der VW-Konzern – nicht zuletzt unter dem Eindruck dieses Skandals - einen tiefgreifenden Strukturwandel beschlossen: Neue Strategie, neue Technologien, weniger Kosten, das sind die Schlagwörter. VW leitet die Trendwende hin zum Elektrofahrzeug und den endgültigen Abschied vom Dieselmotor ein. Die Marke Volkswagen steht bereits kurz davor, Dieselmotoren in Nordamerika komplett aus dem Modellprogramm zu streichen. Aber der Konzern will weitergehen: Für VW-Chef Matthias Müller ist der Dieselmotor ein fossiles Auslaufmodell. Er will jetzt den größten Wandel in der Konzerngeschichte einleiten, Volkswagen soll "zu einer Hochburg des Elektro-Antriebs" werden. Sein Wort in Gottes Ohr.
In der VW-Hauptversammlung in Hannover im Juni 2016 stimmte der VW-Lenker das Publikum auf milliardenschwere Investitionen in batteriegetriebene Fahrzeuge und visionäre Geschäftsmodelle ein: "Volkswagen wird ein weltweit führender Anbieter nachhaltiger Mobilität sein. Diese Vision beschreibt den Transfer unseres Führungsanspruches aus der Alten Welt in die Mobilitätswelt von morgen. Wir werden alles dafür geben, sie Realität werden zu lassen!" Immerhin: jetzt, viel zu spät. Aber schaun wir mal.
Was aber wird dieser Umbau für die Arbeitnehmer und Arbeitsplätze im Konzern bedeuten? Zunächst nichts Gutes: Die Kehrtwende soll mit weniger Personal gestemmt werden - 30.000 Stellen fallen im Konzern weg, 23.000 davon allein in Deutschland. Jetzt müssen also doch die Arbeitnehmer bei VW für die Folgen des VW-Skandals bluten. Diesen massiven Stellenabbau nennen Konzern und Betriebsrat „Zukunftspakt“. Da der VW-Absatz zudem weiterhin hoch ist, müssen die verbleibenden Mitarbeiter mehr arbeiten. Deshalb haben Konzern und Betriebsrat Mehrarbeit vereinbart.
Zwar hat VW gleichzeitig angekündigt, rund 3,5 Milliarden Euro in neue Bereiche wie die Elektromobilität zu investieren und dort 9.000 neue Stellen zu schaffen. Allerdings können Mitarbeiter aus den konventionellen Bereichen nicht einfach zu Produktionsstätten der Elektrofahrzeuge wechseln. Da sind andere Qualifikationen gefragt, worauf Personalvorstand Karlheinz Blessing hingewiesen hat: „Die Umsetzung des Zukunftspakts wird für viele unserer Beschäftigten große Veränderungen bringen: Sie müssen sich qualifizieren, neue Arbeitsweisen erlernen, neue Aufgaben übernehmen.“
PRAXIS meint:
Zu aller erst gehört der ÖPNV gehörig ausgebaut. Für Deutschland gehört ein Paradigmenwechsel geschafft: Weg vom Individualverkehr - hin zum öffentlichen und öffentlich subventionierten Personennahverkehr. Nicht nur die Industrie soll sich gesunden können - Nein - Vor allem die Gesundheitsbelastung der Menschen muss aufhören. Für wen betrieben Politiker eigentlich ihre Politik????
Und, der Weg weg vom Dieselmotor und hin zum Elektrofahrzeug ist richtig – die Entwicklung muss hingehen zu emissionsfreien Fahrzeugen, um unsere Umwelt und unsere Gesundheit zu schützen. Vermutlich wird das ab 2030 ohnehin gesetzlich vorgeschrieben sein. Aber VW darf den Umbau nicht auf dem Rücken der Mitarbeiter betreiben, diese müssen mitgenommen und für die neue Technologie fitgemacht werden. Ein Stellenabbau im angekündigten Ausmaß ist nicht akzeptabel und beschämend für den größten deutschen Automobilhersteller.
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