3. Offener Brief zur Darstellung des Ehrenamts
Betriebsrat in der Öffentlichkeit
20. Januar 2010
An die Redakteurinnen und Redakteure, An die Chefredakteurinnen
und Chefredakteure,
Sehr geehrte Damen und Herren, zwischen 01.03. und 31.05.2010 werden
in Betrieben und Unternehmen in Deutschland mit den ehrenamtlichen
Betriebsräten die Interessenvertretungen von Arbeitnehmer/-innen gewählt.
Man schätzt, dass hierzulande nur rund 11 von 37 Millionen
Beschäftigten durch Betriebsräte/Personalräte vertreten werden.
D. h. zwei von drei Beschäftigten werden nicht vertreten
und sind häufig der Willkür von Arbeitgebern ausgeliefert. Grund
genug der gesellschaftspolitisch unverzichtbaren Institution Betriebsrat
mehr Aufmerksamkeit zu schenken! Durch eine Berichterstattung zu
den anstehenden Betriebsratswahlen
2010 erhöhen sie die Chance, dass sich Interessierte zur Kandidatur
entscheiden und sich neue Betriebratsgremien gründen!
Betriebsräte haben wenig Lobby! Am Dienstag, den
19.01.2010 wurde das Wort "betriebsratsverseucht"
zum Unwort des Jahres 2009 gewählt - ein deutlicher Hinweis
darauf, wie schlecht es in Deutschland um die Lobby und das
Ansehen der betrieblichen Interessenvertretung bestellt ist. Als
unabhängige Institution, die seit 15 Jahren betriebliche
Interessenvertreter/-innen unterschiedlicher Branchen schult und sich für
deren Belange einsetzt, beglückwünschen wir die Jury zu ihrer
Wahl und können nur bestätigen, worauf das frisch gekürte
Unwort hinweist: Die Arbeit von Betriebsräten wird vom
Arbeitgeber oft als lästig empfunden, gering geschätzt
und häufig gezielt torpediert. Dass im Falle der Baumarktkette
BAUHAUS (PRAXIS berichtete) ein ehrenamtliches Engagement
für ein Mehr an Arbeitnehmerrechten und demokratischer Partizipation in
der Wirtschaft als „Seuche“ bezeichnet wird, ist dabei nur der verbale
Gipfel der Unverschämtheit.
Warum Betriebsräte wichtig sind! Gerade die wirtschaftlich
schwierigen Zeiten des letzten Jahres haben verdeutlicht, wie wichtig
die ehrenamtlich tätigen Betriebsräte sind. Denn bei fast allen
unternehmerischen Entscheidungen hat der Betriebsrat ein gewichtiges Wort
mitzureden. Neben den Klassikern - Gestaltung der Arbeitszeit und
Überstunden oder der Vereinbarkeit von Familie und Beruf - kümmern
sich Betriebsräte jetzt verstärkt um Kündigungen von Stammbelegschaften
und Einstellungen von mindergeschützten und viel schlechter bezahlten
Beschäftigen und sorgen dafür, dass zugunsten der Beschäftigten geltende
Mitbestimmungs-/Mitwirkungsrechte durchgesetzt werden können. Es ist kein
Zufall, dass in
Betrieben mit Betriebsrat die Arbeitsbedingungen zumeist deutlich
besser sind als in solchen ohne. Was passiert, wenn
Arbeitnehmerrechte unter die Räder geraten, lässt sich derzeit am
Fall Schlecker beobachten – kleine Filialen werden geschlossen,
Beschäftigte erhalten die Möglichkeit in größere Filialen übernommen zu
werden, allerdings zu deutlich schlechteren Bedingungen.
Geben Sie Betriebsräten eine Lobby! Als
Medienmacher/-innen können Sie dazu beitragen Arbeitnehmerrechte zu
stärken: Schenken Sie der Institution Betriebsrat mehr Aufmerksamkeit und
machen sie dessen Tätigkeit transparenter. Ermutigen und motivieren Sie
durch ihre Berichterstattung potenzielle Kandidat/-innen das Amt des
Betriebrates engagiert auszufüllen. Und bitte beschränken Sie sich dabei
nicht auf so genannte „Betriebsrats-Chefs“,
sondern konzentrieren Sie sich auf Probleme und Sachverhalte, mit denen
sich Betriebsräte alltäglich auseinandersetzen müssen und die den
beruflichen Alltag eines Großteils Ihrer Leser/-innen bestimmen. Gerne
stehen wir Ihnen hierbei als Expert-/innen zur Verfügung. Da unsere
Referent/-innen alle selbst Vollzeit-Betriebsräte waren, wissen wir, wie
Betriebsrat geht. Die Erörterung von Problemen und Fragen rund um den
Arbeitsplatz aus kollektivrechtlicher Perspektive ist für ihre
Leser/-innen sicher eine überaus interessante Lektüre.
Haben Sie Interesse an weiteren Infos oder Fragen? Dann mailen Sie uns
unter info@praxis-fortbildung.de
oder rufen Sie uns an unter 0 69 - 59 97 81. Gerne können Sie uns auch
auf unserer Homepage besuchen,
unseren Infobrief
abonnieren oder mit uns twittern.
Mit freundlichen Grüßen
Manfred Horn
PRAXIS-Fortbildung und
Beratung für Betriebsräte und Personalräte Seminarzentrum Frankfurt
am Main Schwedlerstraße 17 60314 Frankfurt am Main
Tel.: 069 - 59 97 81 Fax: 069 - 59 97 82
E-Mail: info@praxis-fortbildung.de Internet: www.praxis-fortbildung.de Twitter:
www.twitter.com/PRAXIS_FFM
Mit Urteil vom 12. Mai 1998 - 312 O 85/98 - "Haftung für Links" hat das
Landgericht Hamburg entschieden, dass man durch die Anbringung eines Links
die Inhalte der gelinkten Seite ggf. mit zu verantworten hat. Dies kann
nur dadurch verhindert werden, dass man sich ausdrücklich von diesen
Inhalten distanziert. Hiermit distanzieren wir uns ausdrücklich von
den Inhalten aller Links auf anderen Homepages und machen uns deren
Inhalte ausdrücklich nicht zu Eigen. Den Inhalt des jeweiligen Links hat
deren Inhaber allein zu
verantworten. |